Hausen

ist ein Ortsteil der Landgemeinde Nessetal im Landkreis Gotha in Thüringen.

Höhe:

275 m ü. NN

Eingemeindung:

1. April 1974

Postleitzahl:

99869

Vorwahl:

03621

Kfz-Kennzeichen:

GTH

Einwohner:175 ( August 2018)

 

Hausen liegt an der Nesse im Thüringer Becken. Nordöstlich erhebt sich die 413 Meter hohe Fahner Höhe, südlich die 314 Meter hohe Kindleber Höhe und nordwestlich die 309 Meter hohe Ballstädter Höhe.
Das Dorf selbst liegt in etwa 275 Metern Höhe und hat eine relativ ursprüngliche Baustruktur. Die Hausener Flur ist unbewaldet und wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Nachbarorte sind Bufleben im Süden, Pfullendorf im Südwesten, Westhausen im Westen, Ballstädt im Norden und Eschenbergen im Nordosten.
Hausen liegt an der Landesstraße von Gotha (etwa neun Kilometer südlich) nach Gräfentonna. Außerdem führt eine Straße nach Pfullendorf.

Persönlichkeiten
Johann Heinrich Acker (1647–1719), Theologe, zeitweise Pfarrer in Hausen

Kulturdenkmale

Quelle: Wikipedia



Chronik

Fakten und Zahlen, Namen und Beschreibungen stammen aus der offiziellen Ortschronik. Diese Chronik setzt sich zum größten Teil aus den Sammlungen der Ortspfarrer zusammen. Recherchen wurde im Archiv im Schloss Friedenstein gemacht. Die wichtigsten und interessantesten Fakten sind folgend aufgelistet.

Eine Sage berichtet:

Hausen war ursprünglich ein Edelhof, dessen Eigentümer die Herren von Hausen waren. Außer der Länderei gehörte noch ein Schloss, ein Vorwerk und eine Schäferei dazu. An der Südseite des Dorfes heißt heute noch ein Platz "Wallberg" und dessen um ihn herum liegende und auf der Seite an der Nesse angrenzenden Wiesen der "Wall", weil hier das Schlossgebäude mit einem Wallgraben stand. Durch den Grafen von Ballstädt, der Eigentümer der Besitzung war, wurde alles zerstört (in frühen Aufzeichnungen ist von einer Schließung des Edelhofes um 1280 die Rede). Die sämtlichen gräflichen Besitzungen wurden dann an Einwohner von Hausen verkauft, ebenso die Schäferei. (Bericht aus 1876)  (Die in der Sage als "Wall" genannte Wiese ist in der heutigen Zeit mit der Flurbezeichnung "Wallwiesen" bekannt.)

Chronik Hausen 1123-1925 Jahr

  • Die Schäferei wird in dem Buch "Das Gothaer Land" als das Gehöft in der „Lange Straße 12/13“ beschrieben. Das Gehöft in der Kirchstraße 26 war früher ein Gasthof mit Ausschank.
  • 1123 Hausen wird erstmals urkundlich erwähnt.
  • Um 1148 Die Kirche St. Nikolai wird als kleine Kapelle errichtet.
  • 1157 Einer der Herren von Hausen, ein Herr Walther wird in einer Urkunde genannt.
  • 1227 Die Ritter Ludwig und Rudolf von Hausen begleiten den Landgrafen Ludwig IV. auf seinem Kreuzzug.
  • 1283 - 1288 Ein Ludwig von Hausen ist Schultheiß zu Gotha.
  • 1377 Herrmann von Siebleben, Burgmann zu Gotha und sein Bruder Heinrich verkaufen  dem Augustinerkloster zu Gotha erst 2 Mark ( 1 Mark, Sachsen, Silbergewicht = 233,9 g) Erbzins auf ihre Güter zu Hausen für 21 Mark gothaische Währung , 1377, Sonntag vor Viti wieder 1/2 Mark Silber und 2 Malter Korn (1 Malter,Preußen = 659 Liter) auf 1/2 Hufe (altes Sächsisches Maß =120000 m²) Land zu Hausen für 7 löthige Mark Silbers gothaische Währung, 1379, Mittwoch nach Quasimedo endlich noch 2 1/2 Mark löthischen Silbers Erfurter Zeichens, 5 Gänse, 1/4 und 10 Fastnachtshühner, ferner 3 Pfundpfennige und 2 Schilling jährlichen Erbzins von Gütern in Hausen für 26 Mark gothaischer Währung.    
  • 1429 - 1438 Ritter Heinrich von Hausen erscheint als Marschall des Landgrafen Friedrich IV.
  • 1430 Ein Rudolf von Hausen erscheint als Zeuge.
  • 1530 Andreas von Hausen wird bei der „Übergebung " der Augsburgischen Konfession erwähnt.
  • 1601 - 1603 Die Kirche wird erweitert und 1601 der Turm neu aufgebaut.
  • Die Anspänner von Hausen hatten als Frondienste den Fruchtzins (44 1/4 Malter (1 Malter, Preußen = 659 Liter) von Westhausen in das damalige Vorsteheramt zu Gotha zu fahren. Diese Fronfuhren wurden durch ein Abfindungskapital abgelöst und am 21. Dezember 1771 ein vom Herzog Friedrich III. vollzogener Fron- und Befreiungsregreß ausgestellt. Ebenso löste die Gemeinde die jährliche zu leistende Besoldungsabgabe ab.
  • 1738 Am Freitag vor Pfingsten  wird Hausen von einer Feuersbrunst heimgesucht.
  • 1752 Im Februar das nächste große Feuer, 9 Wohnhäuser, darunter die Pfarrwohnung brannten nieder.
  • 1779 - 1783 Ein neues Schulhaus wird mit einem Kostenaufwand von 532 Gulden aufgebaut.
  • 18. Juni 1824 Streitigkeiten mit der Gemeinde Pfullendorf wegen des Viehrieths werden durch einen Vergleich ausgeglichen.
  • 1828 Durch die Eröffnung der Saline in Bufleben  fanden einige Einwohner aus Hausen Arbeit.
  • 1848 Klingelbeutel und Beichtgeld werden abgeschafft.
  • 1851 Eine Industrieschule  und 1854 eine Fortbildungsschule werden hergerichtet.
  • ca. 1855 wandert der Einwohner Christian Hein nach Amerika aus. Die Gemeinde unterstützt ihn mit 50 Thalern. Im gleichen Jahr wird die Gemeindeschenke mit Backhaus an Heinrich Eduard Sterz für 51 Taler verpachtet.
  • 1857 Joh. Chr. Berles und Barb. Marg. Berles schenken eine Orgel, welche 600 Thaler kostete. Für diese Orgel wird ein Umbau in der Kirche notwendig, weil diese größer als die Alte ist.
  • 1860 Bau der Eisenbahnlinie Gotha - Mühlhausen – Leinefelde.  Viele Leute aus Hausen gehen in die Industrie in die Stadt.
  • 1863 und 1864 Grundstückzusammenlegung und die Regulierung der Nesse.
  • 1871 Erlass einer Feuerstätten Verordnung.
  • 1871 Hochwasser der Nesse. Die reißende Flut macht das Heu unbrauchbar.
  • 1898 Der Saal wird an der Gemeindeschenke errichtet, in der Gemeindeschenke befindet sich auch das Backhaus.
  • 1. Mai 1912 Die Pfarrstellen Hausen, Pfullendorf und Bufleben werden zusammen in Bufleben verwaltet.
  • 1914 - 1918 1. Weltkrieg. Der Krieg bringt wie überall Not und Elend.
  • Nach der Weltwirtschaftskrise, der Ort lebt vorwiegend vom Ackerbau und der Viehzucht, sowie durch örtliche Notstandsarbeiten.
  • 1923 Ein Schweres Gewitter richtet beträchtliche Schäden durch Hagel an.

Chronik Hausen 1925 - bis Heute

  • 1925 Der Ort wird von der Maul- und Klauenseuche heimgesucht.
  • Zwischen 1922 und 1925 wird das Kriegerdenkmal am Eingang des Friedhofes aufgestellt. (genauere Daten konnten nicht ermittelt werden)
  • 1939 – 1945 Der 2. Weltkrieg fordert wiederum eine große Zahl an Opfern unter der Bevölkerung.
  • Nachkriegszeit Die Wirren bringen dem Ort eine Überbesiedlung durch Umsiedler. Aus den durchschnittlich 200 Einwohnern wurden 380. Nur langsam normalisiert sich das Leben im Ort. Man muss mit geringen Ansprüchen auskommen.
  • 1950 Hausen hat 360 Einwohner.
  • 1954 Eine Kindereinrichtung wird in der früheren Fabrikationsstelle für Gummierzeugnisse des Bauern und damaligen Bürgermeisters Rudolf Kroll eingerichtet.
  • 1954 Die Schüler gehen nach Bufleben zur Schule.
  • Der Klassenraum in Hausen wird noch einige Jahre zu Unterrichtszwecken als Außenstelle der POS (Polytechnische Oberschule) Bufleben genutzt.
  • 1956 Die ersten neuen Häuser werden Richtung Ballstädt errichtet.
  • 23. Juni 1957  Hermann Schmidt wird zum Bürgermeister gewählt.
  • Im Nationalen Aufbauwerk wird mit dem Bau der ersten Kanalisation begonnen. Weiterhin wird eine Wasserleitung zum Schulhaus, eine Erweiterung des Kellers der Schenke
  • sowie die Errichtung eines Ladens vorgenommen.
  • In 3710 Aufbaustunden wurde der Bau der Gehwege fertig gestellt und der Saal der Gaststätte renoviert.
  • 1959 Anschluss der LPG "Heimaterde" an die LPG "Neues Deutschland" in Bufleben.
  • Die Gemeindeschenke, der Lebensmittelladen und die Lohnbäckerei werden vom Einzelhändler Edgar Kindervater geführt.
  • Mai 1959 Die FDJ-Gruppe von Hausen wird gebildet. Ziele: neue Einplanierung des Sportplatzes, Einrichtung eines Jugendzimmers im Kindergarten.
  • 1960 werden an vielen Wohngebäuden umfangreiche Umbauten und Renovierungen vorgenommen. (Nachbarschaftshilfe)
  • An der Schule wird eine neue Abortanlage gebaut. Ein Sanitätsraum wird eingerichtet.
  • 17.09.1961 Wahl der Gemeindevertretung in Hausen. Wahlbeteiligung 100%
  • 1962 Verpachtung der Gemeindeschenke mit Lebensmittelladen und Backstube an Hans Viller aus Ballstädt. Der Vorgänger Kurt Rasch kündigt aus gesundheitlichen Gründen. Kuchen werden noch im Backhaus gebacken, Brot wird zweimal in der Woche vom Bäcker Knippstein aus Ballstädt geliefert.
  • 1966/67 Die Straßen in Hausen werden befestigt und geteert unter Bürgermeister Karl Lesser.
  • 1968 wird die Bushaltestelle errichtet.
  • 1969 erfolgt die  Rekonstruktion des Stromnetzes, neue Beton und Stahlmasten werden für die Leitungen gesetzt. Der Kirchturm wird neu eingedeckt und die Kirchturmuhr instand gesetzt. Der Inhalt des Kirchturmknopfes wird im Gemeindesaal ausgestellt.
  • Die Kameraden der FFW errichten ein Gerätehaus anstelle des alten Schuppens und erneuern die alte Handspritze. Die Straßen und der Löschteich werden entschlammt. Es wird die Nesse (Flachsgraben) verlegt und ein neues Flussbett angelegt.
  • 1969 findet in Hausen eine Kirmes statt. Lux ist Heinz Kästner.
  • 1970 Ein Kinderfest wird veranstaltet.
  • 1971 Ein Kinderfest wird veranstaltet.
  • 1971 Bestand an PKW 27 Stück: 19 Trabant, 3 Wartburg 311, 3 Wartburg 353, 1 Skoda S100 und 1 Saporoshez.
  • 1972/73 Die Ortsbeleuchtung wird renoviert und über einen modernen Schaltschrank gesteuert.
  • 1974 Die Eigenständigkeit der Gemeinde wird aufgehoben. Im März findet die Zusammenlegung der Dörfer Bufleben, Hausen und Pfullendorf zur Gemeinde Bufleben statt.
  • 1974: Die „BSG Traktor Hausen" Sparte Kegeln organisiert anlässlich des 10. Bestehens ein Sportlerfest.
  • 1974 Beginn vom Umbau des Kindergartens. (Ein Gruppenraum wird angebaut, Waschraum und WC werden erneuert)
  • 1975 Erster Spatenstich für die Verbindungsstraße zwischen Hausen und Pfullendorf.
  • 1976 Eine neue „Einkaufstätte“ mit darüber liegender Wohnung wird an die Gaststätte angebaut. Erhaltungsarbeiten an der Kegelbahn werden durch Jugendliche und Sportfreunde ausgeführt.
  • 1977 An der Straße nach Bufleben werden einseitig Bäume gepflanzt.
  • 1977 und 1979 wird wieder von Kirmes berichtet. Lux Siegfried Lencer.
  • 1984 erfolgt die Neubildung der FFW Hausen. Wehrleiter wird Bernd Illhardt. 25 Kameraden waren zu dieser Zeit in der Wehr tätig. Ein neues Gerätehaus und ein Trockenmast wurden errichtet.
  • 1985 Die Brücke nach Bufleben wird renoviert.
  • 1986 wird in Hausen Kirmes gefeiert. Bei dieser Kirmes wird zwischen Erwin Kettner und Franz Senft aus Schönau die Wette um ein 50l Fass Bier abgeschlossen, den Kirmesfrühschoppen 1987 mit einer eigenen Kapelle zu gestallten. Durch Erwin Kettner wird eine Blasskapelle aufgebaut, die „Nessetaler Musikanten“. Erstbesetzung 12 Mitstreiter. Erster Auftritt am 01. Mai 1987 auf der „Linde“ in Hausen.
  • 9. November 1989 Die Grenzen zur BRD wird geöffnet und die politische Wende eingeleitet.    
  • 1991 Anschluss an das öffentliche Trinkwassernetz.
  • 1992 Große Teile der Gehwege werden mit Betonpflastersteinen erneuert.
  • Saal wird renoviert, Fußboden erneuert
  • Poststelle (über 30 Jahre geführt von Erika Illhardt) wird geschlossen.
  • Einkaufstätte wird geschlossen
  • 1993 findet die 880 Jahrfeier statt
  • 1995 Der Kindergarten wird geschlossen,
  • Kindergarten umgestaltet zum Vermieten der Räumen für Festlichkeiten
  • Verkauf des Grundstückes mit Schenke und Saal
  • Umbau alte Schule
  • 2008 Ein neues Gerätehaus wird gebaut und der Vorplatz wird gepflastert
  • Renovierung der Waage
  • 2016 Ein „Milchbock“ wird nachgebaut und nahe den alten Standplätzen aufgestellt.
  • 2016 Beginn der Herrichtung eines Bolzplatzes an den Spielplatz angrenzend
  • 2017 Gründung „Heimat- und Feuerwehrverein Hausen e.V.“ von Bürgern/Innen
  • 2018 Eröffnung vom Bolzplatz.
  • 2018 Brücke Flachsgraben (Straße nach Bufleben) wird erneuert.

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